„Das was die Mädels heute abgeliefert haben, war der absolute Wahnsinn. Ich kann das noch immer nicht fassen“, jubelte Trainer Manfred Hartkopf noch Stunden nach dem sensationellen 27:26 Heimsieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter der Landesliga, VfL Oldenburg.
Aber von Anfang an: Gerade eben hatte die C1 noch die weibliche B1 beglückwünscht, die ebenfalls mit einem Tor gegen Oldenburg gewannen. Auch in der WJB war Oldenburg bisher ungeschlagen. Die guten Wünsche, dass die weibliche C1 es ihnen doch nachmachen möge, nahm die C1 mit einem Lächeln entgegen. Die Vorzeichen standen schlecht. Bereits im Hinspiel gab es eine deftige 16:28 Niederlage. „Der Spitzenreiter kam zu früh“, titelten wir damals auf der Homepage. Und jetzt musste die weibliche C1 auch noch krankheitsbedingt ohne Lena Heinemann, Sophie Eßer und Marika Gerken auskommen.
Nach drei Minuten stand es 1:3. Bis zum 3:6 konnte Stade nur vom Siebenmeterpunkt Tore erzielen, die Nele Nickel allerdings gewohnt sicher verwandelte. Das Spiel schien seinen erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch unsere Mädels stemmten sich mit aller Kraft gegen die Niederlage. In der Abwehr wurde aufopferungsvoll gekämpft und im Angriff war es in der ersten Halbzeit Nele – immer wieder Nele – die Stade mit unglaublichen 14 Toren im Spiel hielt. Das war eine Wahnsinnsleistung, Nele! Mit dem Tor zum 8:8 konnte Stade erstmals ausgleichen. Beim 11:13 lag Oldenburg wieder in Führung. Längst hatte Manni auf die, gerade noch im Training einstudierte, 4:2 Angriffsvariante umgestellt. Unsere Kreisläuferinnen, Lisa Düselder und Annika Witt, machten hier einen super Job. Das schaffte Platz für die Mitspielerinnen. Jetzt war Lia Dubbels an der Reihe. Lia machte in Angriff und Abwehr ein Riesenspiel, erkämpfte sich schwierige Bälle, und erzielte insgesamt 7 wichtige Tore. Oldenburg schien gebrochen und Stade zog auf 18:13 davon. Bei 18:14 wurden die Seiten gewechselt.
„Was war da denn los? Wie lange konnte man den Vorsprung gegen das Überteam der Liga halten?“ waren die Fragen der begeisterten Zuschauer, die die Pause zum Abkühlen ihrer vom Klatschen glühenden Hände nutzten. Oldenburg begann mit dem befürchteten Feuerwerk. 7 Tore in Folge brachten die Gäste mit 18:20 wieder in Führung. Erst in der zehnten Minute der zweiten Halbzeit konnte Stade den ersten Treffer erzielen: Wieder Nele, diesmal sicher vom Siebenmeterpunkt. Was dann folgte war Kampf pur. Die weibliche C1 warf alles in die Waagschale, was sie hatte. Janna Wehrenberg (Sie konnte die ganze Woche krankheitsbedingt nicht trainieren, doch gegen den Spitzeneiter wollte sie ihr Team unbedingt unterstützen) gab nicht nur der Abwehr, sondern auch dem Angriff Stabilität und erzielte zwei feine Tore. Und wenn sie zum Verschnaufen auf die Bank ging, war es Luca Cordes, die in ihrer unberechenbaren Art drei Tore zum Sieg beisteuerte. Überhaupt war es ein Vergnügen, der WJC zuzusehen. Jeder stand für jeden ein. Alle hatten ein Auge für die besser positionierte Mitspielerin und wenn es mal sein musste, wurde auch mal die Brechstange rausgeholt. Auch Janna Tipke war wieder ein toller Rückhalt im Tor. Beim 23:23 hieß es erneut: Ausgleich! Längst wurde jedes Tor mit einem lauten Jubelschrei gefeiert und bei jeder gelungenen Aktion wurden die Fäuste geballt. Die Tribüne stand Kopf! Mit 27:25 lag Stade kurz vor Schluss in Führung. Oldenburg konnte erneut verkürzen, noch 27:26. Dann ein Ballverlust von Stade. Noch 30 Sekunden und Oldenburg hatte den Ball. Noch einmal die letzten Kraftreserven mobilisieren. Dann der Ballverlust von Oldenburg. Noch 10 Sekunden…..der Rest war tosender Jubel begleitet von den Standing Ovations der Zuschauer: So sehen Sieger aus! „Und das, obwohl wir noch so viele Chancen liegenließen. Alle Mädchen haben sich dermaßen reingehängt! Ich bin so stolz auf die Mädels“ sagte ein begeisterter Manni Hartkopf nach dem Sieg.
Es spielten: Janna Tipke, Lea Janiszewski (beide im Tor), Nele Nickel 14 Tore, Lia Dubbels 7, Luca Cordes 3, Janna Wehrenberg 2, Lisa Düselder 1, Lucy Hannasky, Lena Borgwardt, Annika Witt, Chiara Wölpern.

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