Aleksandra Adamczewska verstärkt den VfL
Seit knapp vier Wochen läuft Aleksandra Adamczewska für den VfL Stade auf. Ihr Wechsel zum Ligakonkurrenten wurde von ihrem alten Verein, TSV Travemünde sehr kritisch beäugt, dabei war er hauptsächlich persönlicher Natur. Die gebürtige Polin lebt in Hamburg und arbeitet an der ISC Pinneberg als Teaching Assistant sowie als Aerobictrainerin und schaffte es oftmals nicht pünktlich zum Training nach Lübeck. „Ich arbeite bis 18 Uhr. Der Weg nach Travemünde ist lang und oftmals beschwerlich. Nun fahre ich eine Stunde nach Stade. Das bekomme ich besser hin“, erklärt sie. Für den VfL erwies sich Adamczewskas Dilemma als Glücksgriff. Trainer Jens Dove-Pirker sieht in „Ola“ einen echten Zugewinn. „Bei ihr stimmt einfach das Gesamtpaket. Sie ist eine sehr athletische Spielerin, bei der Einstellung, Charakter und spielerische Fähigkeiten zu einhundert Prozent passen und die mich bereits in den Probetrainings absolut überzeugt hat.“ Daher sieht der Trainer die Rolle der vermeintlichen Außenspielerin zukünftig auch verstärkt auf der Position der Spielmacherin. Aufgrund ihres Alters stelle Adamczewska darüber hinaus eine Art Bindeglied zwischen den jüngeren und den älteren Spielerinnen dar. Außerdem hat sie in Polen in der ersten Liga gespielt und könne somit gerade den Jungen Stütze und Vorbild sein.
Bevor Adamczewska nach Travemünde wechselte, spielte die 28-jährige in der ersten polnischen Liga für MTS Zory sowie eine Saison bei SKF TOR Dobrzen Wielki. Außerdem lief sie fünf Jahre für die Universitätsmannschaft AWF Karowice auf. Nach Deutschland verschlug es Adamczewska zusammen mit ihrem Freund, der in Hamburg Baseball in der ersten Bundesliga spielt.
Beim VfL Stade möchte „Ola“ nun mit zum Klassenerhalt beitragen. Trainer Dove-Pirker sagt, sie habe sich bereits gut in die Mannschaft eingefunden, brauche aber gewiss noch etwas Zeit, um sich gänzlich zu akklimatisieren. Auch Adamczewska selbst bestätigt, dass sie sich sehr wohl fühle. „Ich denke, es ist eine neue und gute Erfahrung für mich“, sagt sie.
Am kommenden Samstag empfängt das Tabellenschlusslicht aus Stade nun zum zweiten Mal in dieser Saison den SV Henstedt/Ulzburg. Vor genau 14 Wochen trafen die Staderinnen im DHB-Pokal bereits auf auf die Frogs-Ladies. Damals endete die Partie mit einer 20:26-Niederlage für Stade. Am Sonnabend hat die Stader Sieben jedoch keineswegs vor, die Punkte erneut herzuschenken. Sein Team sei hochmotiviert und wolle aus den kommenden beiden Spielen vier Punkte holen, so Dove-Pirker. Dabei unterschätze aber niemand den Gegner. „Wir treffen auf eine starke, eingespielte Mannschaft, die über ein sehr variables und wurfgewaltiges Angriffsspiel verfügt“, lobt der 35-jährige das Team von Trainer Sven Rusbült. „Sie sind jung und hungrig, geben immer Vollgas und gehen in der Deckung robust zur Sache.“
Dove-Pirkers Plan ist es daher, den Gegner über eine starke, kampfbetonte Abwehr immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen, ihn zu Fehlern zu zwingen und dadurch Ballgewinne zu erzielen. Im Angriff setzt er unterdessen auf die Unberechenbarkeit seines Teams. „Wir brauchen unser unvorhersehbares Angriffsspiel, um den Gegner ein ums andere Mal zu überraschen“, sagt er. In Stade gäbe es zukünftig keine Punkte mehr „im Vorbeigehen“, so Dove-Pirker weiter. Die Staderinnen wollen endlich die ersten Punkte einfahren.
Preisstifter für die Tombola des Spieltags ist Edeka Euhus in Fredenbeck (150 € Warengutschein). Die kulinarischen Köstlichkeiten stammen vom Restaurant Balkan in Stade und repräsentieren Bosnien.

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