Von der Quotientenregelung im Niedersächsischen Handballverband (HVN) profitieren gleich zwei Frauen-Mannschaften aus der Region. Nach dem Saisonabbruch aufgrund der Corona-Krise werden sich der VfL Horneburg und die HSG Bützfleth/Drochtersen in der nächsten Spielzeit gegenüberstehen.
Horneburg steigt aufgrund der Regelung des HVN nicht ab. Bü/Dro steigt aus der Landesliga in die vierte Spielklasse auf. Der VfL Stade, nach dem Abbruch Vizemeister der Oberliga hinter Aufsteiger BV Garrel, komplettiert das Trio aus dem Landkreis. „Das ergibt schöne Derbys in der nächsten Saison“, sagt der Horneburger Trainer Alexander Mirkens. Gerade Horneburg und Bü/Dro hätten in den vergangenen zehn Jahren immer tolle Kämpfe ausgetragen.
Der VfL Horneburg beendet die Saison auf dem vorletzten Platz. In einer regulären Spielzeit hätte es damit eigentlich nicht für den Klassenerhalt in der Oberliga gereicht. „Wir hätten den Klassenerhalt gerne sportlich perfekt gemacht“, sagt Mirkens. Auf dem Restprogramm des VfL standen noch drei Heimspiele. Da wäre, so der Trainer, etwas drin gewesen. In vielen persönlichen Gesprächen mit seinen Spielerinnen hörte Mirkens heraus, dass sie „eher traurig waren, dass es so zu Ende ging“. Gerade eine Nina Noltin, die zum VfL Stade wechselt, wollte die letzten Spiele im Horneburger Trikot noch gern bestreiten.

Trainer setzen auf die Jugend

Mirkens hat den Großteil seines Kaders zusammen für eine Oberligasaison, deren Start im Spätsommer noch ungewiss ist. Zwölf Feldspielerinnen schickt der Trainer ins Rennen. Er habe den Kader bewusst so klein gehalten. Drei A-Jugendliche seien eine Option für das nächste Jahr. „Seit Jahren haben wir wieder junge Spielerinnen im Verein. Wir ernten die Früchte der Jugendarbeit. Das entspricht unserer Philosophie“, sagt Mirkens.
Ihre aktive Karriere beenden und weiterhin als Trainerin und Betreuerin arbeiten wird Veronika Zoller. Ein Knorpelschaden im Knie zwingt sie dazu. Hinter Vanessa Becker und Denise Juda stehen Fragezeichen. Beide Spielerinnen haben bereits mehrere Kreuzbandrisse gehabt. „Das sind wichtige Spielerinnen. Unsere Haupttorschützinnen“, sagt Mirkens. Grit Herling, Trainerin der HSG Bützfleth/Drochtersen, setzt in der Oberliga ebenfalls auf die Jugend. Aus der aktuellen A-Jugend, die in der Landesliga Meister wurde, stoßen die Rückraumspielerinnen Caroline Suhr, Johanna von Dollen und Insa Horwege dauerhaft zur Mannschaft. Bü/Dro schließt die abgebrochene Saison eigentlich als Zweiter ab. Weil die dritte Mannschaft von Werder Bremen nicht aufsteigen darf, rücken die Kehdingerinnen in die Oberliga nach.

Jasmin Dietrich wird spielende Co-Trainerin

Das Konzept der Jugendarbeit sieht bei der HSG vor, dass die A-Jugend mindestens einmal pro Woche mit der Frauenmannschaft trainiert, damit Spielerinnen bei personellem Notstand jederzeit aushelfen können. Außerdem stößt Jasmin Dietrich zum Team. Aufgrund ihrer Erfahrung soll sie spielende Co-Trainerin werden.
Das Ziel, den Aufstieg in die Oberliga, hatte die HSG bereits vor der Corona-Krise ausgerufen. Vor vier Jahren spielte Bü/Dro bereits in der Oberliga, ging damals aber sportlich unter. „Das Team ist aber sportlich gewachsen und hat sich weiterentwickelt“, sagt Herling. Die Mannschaft gebe nie auf und habe bereits viele Spiele in den letzten zehn Minuten gedreht. „Deshalb haben wir Bock darauf, das Abenteuer Oberliga zu wagen“, sagt Herling. Die Trainerin macht dabei eine einfache Rechnung auf. Wenn ihre Spielerinnen mit der Konkurrenz konditionell 60 Minuten lang mithalten können, könnten sie auch Spiele gewinnen. Bü/Dro werde sich dabei nicht mit Teams wie den VfL Stade messen lassen, aber mit vielen anderen Vereinen der Liga.
Quelle: Daniel Berlin – Tageblatt

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