Für die Handballerinnen des VfL Stade geht die Saison in die Verlängerung. Am Samstag beginnt die Relegation um den Klassenerhalt in der dritten Liga. Für die Staderinnen ist das nicht nur sportlich eine Herausforderung.

Bernhard Augustin ist meistens auf den Fußballplätzen in der Region anzutreffen – aber nicht nur. Durch seine Tochter Nicola wird der früheren Stader DFB-Stützpunktkoordinator die Handballerinnen des VfL Stade in den nächsten Wochen quer durch Deutschland begleiten. „Ich plane, bei allen drei Spielen dabei zu sein“, sagt Augustin.

Heute geht es mit dem Bus zum TB Wülfrath in Nordrhein-Westfalen. Zweiter Gegner ist der Thüringer HC II (22. April, 18.30 Uhr) in der Fredenbecker Geestlandhalle. Und schließlich reist der VfL Stade nach Allensbach am Bodensee; da aber ist die Terminierung noch nicht geklärt.

„Wir haben Bock, alle Spiele zu gewinnen“

Der VfL Stade ist als Tabellenachter in die Relegation gerutscht. „Dass sich die Saison jetzt verlängert, ist natürlich ungünstig“, sagt Torhüterin Nicola Augustin. Denn die Relegation ist mit großem organisatorischen Aufwand verbunden für die Mütter oder Schichtarbeiterinnen im Team oder für den Trainer, der das für den 30. April angesetzte Spiel am Bodensee aufgrund der Konfirmation seiner Tochter gerne verlegen möchte.

Zugleich bekennt sich Nicola Augustin zur Mission Klassenerhalt. „Wir haben Bock, alle Spiele zu gewinnen“, sagt die 34-jährige Torhüterin. In den vergangenen Wochen zeigte der VfL, dass er Chancen gegen die Top-Teams der dritten Liga hat, schlug am letzten Spieltag sogar Meister Rostock. „Das ist immer so bei uns: Gegen die Mannschaften von oben machen wir bessere Spiele als gegen die von unten“, sagt sie.

Nach derzeitigem Stand hat nur der Erste dieser Relegationsrunde das Drittliga-Ticket sicher. Wie die Chance des VfL steht, ist schwer vorherzusagen. Das Videostudium, sagt Augustin, könne ein Stück weit helfen, genau wie die langjährige Handball-Erfahrung, die sich in der Mannschaft versammelt. „Ansonsten aber müssen wir diese Spiele auf uns zukommen lassen“, sagt Augustin, die mit Unterbrechungen seit geschätzt 17 Jahren für den VfL spielt.

Setzt der THC II auf Bundesliga-Spielerinnen?

Was bekannt ist: Wülfrath, so Trainer Dennis Marinkovic, sei besonders gefährlich über den Kreis; diese Anspiele müsse die Stader Deckung unterbinden. Und auf der anderen Seite lauere eine aggressive 6:0-Deckung auf Stader Ballverluste. Gegen den Thüringer HC II erwartet den VfL wohl eine Wundertüte. Marinkovic geht davon aus, dass Bundesliga-Spielerinnen zum Einsatz kommen könnten.

Und im dritten Spiel steht der VfL nicht nur sportlich vor einer Herausforderung. Stade spielt im fast 900 Kilometer entfernten Allensbach. Nicola Augustin, die in einem Reisebüro gelernt und gearbeitet hat, übernimmt die Planung. Im Moment sieht es so aus, als werde der VfL nach Zürich fliegen und eine Nacht im Hotel verbringen. „Das habe ich in meiner ganzen Handball-Zeit noch nicht erlebt“, sagt sie. Vater Bernhard und Mutter Gisela werden mit an Bord sein.

Quelle: Stader Tageblatt

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