STADE. Die B-Jugend-Handballerinnen des VfL Stade sind mit zwei Niederlagen in die Gruppenphase um die Deutsche Meisterschaft gestartet. Trainer Torsten Duda und Leistungsträgerin Leonie Klinkmann freuen sich auf die Rückspiele, obwohl der Zug abgefahren ist.
Er hadert mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichterinnen, rauft sich nach Fehlern seiner Mannschaft das lichte Haar und blickt kopfschüttelnd zu Boden. Torsten Duda sieht während des Spiels gegen die JSG Hegau angefressen aus. Am Sonntag durchlebte der Trainer der Stader B-Juniorinnen in der Fredenbecker Geestlandhalle die Leiden eines Trainers, dessen Team haushoch mit 21:38 verliert. Doch wenig später hat sich Duda wieder gefangen, betrachtet das Passierte realistisch und sagt: „Für uns ist und bleibt das ein großes Abenteuer.“
Die B-Juniorinnen des VfL Stade hatten die Chance, sich für das Final Four um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Als Bremen- und Niedersachsen-Meister gehört das Team zu den besten zwölf in Deutschland. Am Sonntag aber hatten sie beim VfL die Gewissheit, dass die Vorrunde Endstation sein wird. Gegen die Gruppengegner HC Leipzig und die JSG Hegau waren die Staderinnen chancenlos.
„Wir hatten uns insgeheim was erhofft“, sagt Duda. Doch seine Mannschaft produzierte gegen Hegau zu viele technische Fehler, hatte mit der offensiven Deckung des Gegners große Probleme und kassierte den Großteil der Gegentreffer über die erste und zweite Welle. Leonie Klinkmann war mit zehn Treffern die torgefährlichste Staderin. Die Perspektivspielerin ragte auch durch ihr schnelles und variables Spiel heraus.
Gerade als die C-Juniorinnen auf dem Feld standen, hat Duda Klinkmann auf die zentrale Rückraumposition beordert, damit sie das Spiel lenken kann. Aber auch Klinkmann hatte Tiefen. Torsten Duda glaubt, dass es auch am Ausfall von Skadi Ankersen gelegen haben könte. Hätte die Formation Klinkmann, Skadi und ihre Schwester Målin Ankersen auflaufen können, hätten der VfL der JSG mehr entgegensetzen können, so Duda.
„Uns hat die Konzentration gefehlt“, sagt Klinkmann. Doch die 16-jährige Linksaußenspielerin ärgert sich nicht – und legt die gleiche Einstellung wie ihr Trainer an den Tag: „Es ist schon ein großer Erfolg, dass wir zu den zwölf besten Mannschaften gehören.“ Sie freut sich, dass das Abenteuer bald weitergeht. Am 7. Mai treten die Staderinnen zum Rückspiel beim HC Leipzig an, eine Woche später bei der JSG Hegau. Für diese beiden Partien legt das Team noch einmal 2600 Kilometer zurück.
„Der Aufwand ist immens für einen kleinen Verein“, sagt Torsten Duda. Er beziffert die Kosten für die Busfahrten und Übernachtungen auf bis zu 5000 Euro. Sponsoren haben Duda zufolge dafür etwas mehr Geld dazugeschossen. Der VfL nimmt es laut Duda gerne in Kauf: „Wir haben eine einmalige Chance, wir wollen alles mitnehmen.“
VfL-Tore gegen Hegau: Klinkmann 10, M. Ankersen 5, Martens 2, Eßer 1, Rajkovic 1, Dubbels 1, Köhlmann 1.
HC Leipzig war klar überlegen
Im ersten Gruppenspiel um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft hat der VfL Stade als Meister des Bremer und Niedersächsischen Handballverbandes gegen den Vertreter der Bundesländer Thüringen und Sachsen Anhalt, den HC Leipzig, nicht den Hauch einer Chance gehabt. Der VfL unterlag vor über 200 Zuschauern in Stade mit 17:33. Vor allem im ersten Durchgang gelang den Staderinnen nicht viel. Bis zum 6:18 zur Pause produzierten sie durch ihre ängstliche Spielweise Fehler im Angriff. Leipzig war körperlich, spielerisch und vom Durchsetzungsvermögen überlegen. Hinzu kam, dass sich Stades torgefährliche Linkshänderin Skadi Ankersen am Knie verletzte und ausgewechselt werden musste. Erst im zweiten Durchgang stimmte die Körperspannung beim VfL. Der Respekt vor Leipzig wurde weitgehend abgelegt, auch die Torchancen besser genutzt. Merle Köhlmann auf Linksaußen traf vier Mal in Folge. Bianca Martens war gar nicht so sehr enttäuscht: „Als sich Skadi verletzt hatte, war das ein Schock für uns. Umso mehr haben wir uns über jedes Tor gefreut.“ Auch Torhüterin Svenja Dammann konnte nach der Pause einige Bälle abwehren. VfL-Trainer Torsten Duda: „Nach dem 2:2 haben wir total den Faden verloren. Aber Leipzig hat eine tolle Mannschaft.“ HCL-Trainer Hubert Probst: „Für uns zählt erst einmal der Gruppensieg.“ VfL-Tore: M. Ankersen 5, Köhlmann 4, Klinkmann 4, Martens 1, S. Ankersen 1, Düselder 2.
Quelle: Tageblatt, Fotos: Scholz
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