Sie ist Kapitänin, Abwehrchefin und beste Torschützin, doch aufs Feld wird Lara Witt frühestens Anfang nächsten Jahres zurückkehren. Wie kann der Ausfall kompensiert werden? Der VfL hat da schon eine Idee.

Es ist der Fuß: Lara Witt erzählt, dass sie das Ausmaß der Schäden in ihrem Sprunggelenk „komplett überrascht“ habe. Sie dachte an eine normale Bänderverletzung. In der Vorsaison hatte sie sich schon ein wenig geschont und in der Schlussphase kaum noch gespielt. Jetzt seien Knorpel und Gelenk komplett hinüber.

 

Eine Entzündung bereite die Schmerzen. „Ein mega mieser Zeitpunkt“, sagt Lara Witt. VfL-Trainer Dennis Marinkovic: „Das ist ein richtiger Schlag für uns.“

Die 28-Jährige wollte unbedingt noch einmal in der Dritten Liga spielen. Jetzt wird sie ab Anfang September auf der Tribüne sitzen und die Mannschaft anfeuern. Sie werde bei jedem Training dabei sein. Irgendwo in einer Ecke der Sporthalle wird sie ein paar Geräte aufbauen, eine Matte hinlegen und ihr Einzeltraining bestreiten. „Wir haben zwei super kompetente Physiotherapeuten“, sagt Lara Witt. Hauptsache, sie sei dabei.

 

Lara Witt: Mit 152 Treffern beste Torschützin der Handball-Oberliga

Sobald die Ärzte im nächsten Winter ihr Okay geben, werde sie wieder richtig einsteigen. Lara Witt bleibt optimistisch. Sie weiß, dass die Mannschaft auch für sie spielt, dass jede Einzelne ihr dann eben einen Re-Start in der Dritten Liga in der nächsten Saison ermöglichen will.

 

In 24 Spielen der abgelaufenen Saison erzielte die Rückraumspielerin 152 Tore, mehr als sechs im Schnitt pro Partie. Damit wurde sie Torschützenkönigin in der Oberliga Nordsee. Diese Tore und Lara Witts Aktionen als Abwehrchefin in der Defensive werden dem VfL Stade in der Dritten Liga fehlen.

 

VfL Stade verpflichtet neue Spielerin vom Frankfurter HC

Der Verein hat auf den Ausfall von Lara Witt längst reagiert. Mit Michelle Strauß verpflichtete der VfL ein 21-jähriges Rückraum-Talent vom Drittligarivalen Frankfurter HC. „Ein Eins-zu-Eins-Ersatz für Lara ist nicht mal eben zu bekommen“, sagt Dennis Marinkovic. Aber die 1,82 Meter große Michelle Strauß habe ihre Stärken in der Offensive.

 

Sie könne, wie Witt, aus neun, zehn Metern werfen, die sogenannten einfachen Tore erzielen. In der Abwehr sei noch Luft nach oben. „Michelle hat uns im Probetraining absolut überzeugt“, sagt Dennis Marinkovic. Die Handballerin war bislang in Frankfurt in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. In Stade wird sie voraussichtlich eine kaufmännische Ausbildung beginnen.

 

Lara Witt steht Operation bevor

Experten werden Lara Witt am 16. August am Fuß operieren. „Aufräumen“ nennen sie das. Bänder richten und straffen, den Knorpelschaden beheben. „Ich hoffe, dass das Aufräumen hilft“, sagt Lara Witt. Dass sie sich keiner zweiten Operation unterziehen muss.

Sie will so schnell wie möglich zurück und ihren Traum erfüllen.

 

Quelle: Stader Tageblatt

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