Dennis Marinkovic wird nach sieben Jahren als Trainer des heutigen Handball-Regionalligisten VfL Stade seinen Posten abgeben. Eine Nachfolgerin für das Frauenteam steht bereit.

Stade. Am 12. April 2025 wird Dennis Marinkovic (46) vorerst das letzte Mal auf der Trainerbank sitzen. Die Handballerinnen des VfL Stade bestreiten an jenem Samstag das letzte Spiel der Saison in Garrel. Marinkovic nimmt also irgendwo zwischen Oldenburg und Cloppenburg Abschied.

Am liebsten natürlich mit einem Sieg. Der VfL Stade steht heute gut da in der Regionalliga. Belegt Platz eins nach zwölf Spielen. Zwei Pluspunkte werden dem Verein am Ende der Saison noch abgezogen, als Strafe, weil der VfL im letzten Sommer das Aufstiegsrecht in die 3. Liga nicht angenommen hat.

VfL Stade peilt den Aufstieg in die 3. Liga an

Am liebsten möchte Marinkovic da oben bleiben. Die Meisterschaft vielleicht, aber mindestens Platz zwei und damit die Qualifikation für die Relegation um den Drittligaaufstieg sollte es schon sein. Denn diesmal hat sich der Verein die Karten anders gelegt. Die Verantwortlichen rund um Hajo Klintworth sagen zwar, sie planen zweigleisig. Sie sagen aber auch, dass sie die 3. Liga diesmal anpeilen und auch bezahlen können.

Dennis Marinkovic feierte mit dem VfL Stade zwei Meisterschaften in der Oberliga. Foto: Struwe

In dieser Woche teilte Marinkovic den Spielerinnen seine Entscheidung mit. Einigen am Telefon, den meisten beim Training. Einige sollen überrascht gewesen sein. Aber der 46-Jährige hat plausible Gründe für seinen Abgang.

„Die Akkulaufzeit geht dem Ende entgegen. Ich könnte eine Pause gebrauchen“, sagt Marinkovic. Die vergangene Saison, in der er die erste und zweite Mannschaft trainierte, hat an seinen Kräften gezehrt. Nach der Sommerpause sollten die Akkus eigentlich aufgeladen sein. Diesmal war das nicht so. Marinkovic fühlte sich „nicht ganz frisch“. Und jetzt, im Winter, habe er solch eine Belastung so noch nie verspürt.

Marinkovic feierte zwei Meisterschaften in der Oberliga

Im April 2025 wird Marinkovic den VfL Stade sieben Jahre trainiert haben. Seinerzeit, sagt er, habe er einen Scherbenhaufen übernommen. Einen kleinen Kader, in dem sogar Torhüterinnen im Feld spielen mussten. Marinkovic und sein Team bauten die Mannschaft wieder auf und führten sie zu zwei Meisterschaften und einer Vizemeisterschaft in der Oberliga. Nebst einem Jahr in der 3. Liga.

Marinkovic, verheiratet und dreifacher Vater, fand in den vergangenen Jahren immer wieder Dinge, die ihn motivierten, weiterzumachen. Das Spielen in der 3. Liga, ein Abstieg, mit dem er den VfL nicht allein lassen wollte. Meisterschaften. „Heute finde ich den Punkt nicht, aus dem ich die Motivation ziehe“, sagt er. Abnutzungserscheinungen habe er nur bedingt ausgemacht. „Ein bisschen“, sagt Marinkovic. „Es bedarf Veränderungen.“

Bei Malmon-Osuch „brennt das Feuer“

Der VfL Stade hat aus den eigenen Reihen eine Nachfolgerin gefunden. Der Verein geht den Weg mit Aleksandra Malmon-Osuch weiter. „Das bietet sich an. Da brennt das Feuer“, sagt Marinkovic über die 30-Jährige, die ihn beerben wird.

Malmon-Osuch ist die Tochter des ehemaligen Fredenbecker Trainers Tomasz Malmon und mit dem Harsefelder Fußballer Dennis Osuch verheiratet. Die beiden haben einen 18 Monate alten Sohn.

Aleksandra Malmon-Osuch trainiert derzeit die zweite Mannschaft des VfL Stade in der Oberliga. Foto: Struwe

Malmon-Osuch trainiert seit einem halben Jahr die zweite Stader Mannschaft in der Oberliga, hat die A-Lizenz und ist zertifizierte Langhanteltrainerin, also auch im Kraft- und Athletikbereich bestens ausgebildet. Malmon-Osuch war DHB-Stützpunkttrainerin in Hollenstedt und Coach beim Landesstützpunkt in Bremen. Fünf Jahre lang agierte sie bei der neugegründeten JSG Fredenbeck/Stade in vorderster Front.

VfL Stade bildet in der JSG junge Talente aus

Im Sommer als verantwortliche Trainerin der ersten Mannschaft durchzustarten, sei „der nächste logische Schritt“, sagt Malmon-Osuch. „Vielleicht ein Schritt in den professionellen Bereich.“ Auch Marinkovics Nachfolgerin liebäugelt mit dem Aufstieg in die 3. Liga.

Aleksandra Malmon-Osuch wird ab Sommer 2025 Cheftrainerin beim VfL Stade. Foto: Struwe

Den bereitet der Verein im Hintergrund vor. Hajo Klintworth, bestätigt, dass er „gute Gespräche mit den Spielerinnen“ führe und Stade „zu einer guten Adresse“ geworden sei. Der VfL forciere seine Philosophie, junge Talente auszubilden. Auch in den kommenden Jahren sei der stete Nachschub diesbezüglich gesichert.

Hajo Klintworth sagt, 2025 wäre der Aufstieg für den VfL Stade in die 3. Liga machbar. Foto: Struwe

Aleksandra Malmon-Osuch erklärt, sie sei „totaler Fan von Abwehrarbeit“. Sie mag es in der Defensive aggressiv. Sie mag das Tempospiel nach vorn. Sie setzt auf eine individuelle Ausbildung. Die künftige Trainerin der ersten Mannschaft ist sich bewusst, Neuling zu sein. Vom Verein habe sie einen Vertrauensvorschuss erhalten.

Quelle: Stader Tageblatt

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