STADE. Handball-Oberliga: Prestigeduell zwischen den besten Mannschaften der Nordsee-Staffel – Anpfiff am Sonnabend um 18 Uhr.
Es ist das Spitzenspiel schlechthin, wenn die Oberliga-Handballerinnen des Tabellenzweiten VfL Stade auf den Liga-Krösus SFN Vechta treffen. Am Sonnabend wird das letzte Hinrundenspiel um 18 Uhr in der VLG-Halle in Stade angepfiffen. Beide Mannschaften stehen mit 22:2-Zählern punktgleich an der Spitze der Tabelle.
Stade gegen Vechta ist eines dieser Duelle, in denen Meisterschaften entschieden werden. Der aktuell beste Angriff der Liga aus Stade trifft auf die mit Abstand beste Abwehr der Liga aus Vechta. Im ersten Stader Aufstiegsjahr zur damaligen Regionalliga in der Saison 2008/2009 haben die beiden Mannschaften das Rennen unter sich ausgemacht. Das Hinrundenspiel gewann Stade knapp mit 30:29. In der Rückrunde siegte der VfL Stade in einem bis zur letzten Minute hinreißenden Spiel in Vechta mit 27:22. 100 Fans haben die Mannschaft damals begleitet. Die denkwürdige Saison galt als das Sahnehäubchen auf eine Aufstiegsserie von der Kreisoberliga bis in die Regionalliga. Auch beim zweiten Aufstieg in die 3. Liga unter Trainer Sascha Rajkovic ließen die Stader Frauen nichts anbrennen und besiegten den härtesten Aufstiegskonkurrenten.
Vechta musste in Wilhelmshaven mit 27:34 die einzige Niederlage während der laufenden Saison einstecken. Stade unterlag in Elsfleth mit 21:26. Das bessere Torverhältnis von plus 104 gegenüber plus 66 lässt Vechta noch von Platz eins grüßen. Das möchte die Stader Mannschaft ändern und die Führung in der Tabelle mit einem Erfolg übernehmen. „Wir wollen gewinnen, wir benötigen aber die Unterstützung von den Zuschauerrängen“, sagt VfL-Trainerin Kirsten Willmann.
Vechta ist nach dem Abstieg aus der Dritten Liga im letzten Jahr regelrecht runderneuert worden. Zehn neue Spielerinnen sind mit dem neuen Trainer Kai Freese aufgebrochen, um den Wiederaufstieg zu schaffen. Im Tor steht mit Eva Wozinska eine Polin, die starke Reaktionen vorweisen kann. Auf dem Spielfeld haben Elisabeth Haskamp, Tina Schwarz und Mette Müller das Sagen. Dieses Quartett aus Vechta hat Qualität und muss über die Stader Abwehr am handballerischen Wirken gehindert werden. Verstecken müssen sich die VfL-Spielerinnen aber auch nicht. Denn Katharina Pahl, Lara Witt, Anne Grell, Mona und Marleen Hoffmann und Merle Alpers besitzen Erfahrung aus vielen Drittligapartien und spielen zu Hause. Dazu kommen weitere junge Talente, die schon gezeigt haben, was sie können. Willmann: „Wir mussten drei Leistungsträgerinnen ersetzen. Das hat die Mannschaft aber mit Kampf, Einsatz und viel Tempo gut gelöst.“ Dennoch sieht sie die Favoritenrolle klar beim Gast. „Sie sind uns in einigen Bereichen überlegen.“
„Wir werden ackern, rennen und um jeden Ball kämpfen“, verspricht Mannschaftsführerin Mona Hoffmann. Die Wahrheit liegt aber bekanntlich auf dem Handballfeld. Ab 16 Uhr spielt die zweite VfL-Vertretung gegen Schwanewede. Parallel dazu gibt es eine Tombola mit Preisen im Gesamtwert von 5500 Euro.
Wie das Spiel ausgegangen ist, steht unter www.tageblatt.de
Die Kampfansage in Richtung Vechta
Die Stader Spielerinnen sind heiß auf das Spitzenspiel – Aggressive Abwehr und viel Tempo
Stade trägt blau“, lautet das Motto vor dem Spitzenspiel in der Handball-Oberliga zwischen dem VfL und Vechta. Der Funke solle vom Spielfeld auf die Tribüne überspringen. Die Fans sollen in blauer Kleidung erscheinen und sich mit den Stader Spielerinnen identifizieren. TAGEBLATT-Mitarbeiter Rainer Schnackenberg hat sich vor dem Duell bei den Funktionären und Spielerinnen umgehört.
Abteilungsleiter Uwe Witt: „Wir wollen Vechta schlagen und Meister werden. Dann sehen wir weiter. Mit der Dritten Liga beschäftige ich mich im Moment überhaupt noch nicht.“
Simon Bube, A-Jugend Trainer beim VfL: „Ich hoffe, es wird ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, welches Stade gewinnt.“
Stades Trainerin Trula Diminidis, die mit Nina Nölting eine weitere junge Spielerin aus Hollenstedt mit einem Doppelspielrecht für Stade dabei hat: „Natürlich wollen wir versuchen, gegen Vechta zu gewinnen. Wenn nicht, dann beginnen wir junge Mädchen in unsere Mannschaft einzubauen und an die Zukunft zu denken. Målin und Skadi Ankersen sind zwei davon.“
Elsfleth-Trainer Ulrich Adami, der gegen Stade schon zwei Mal in dieser Saison, in der Punktrunde und zuletzt im Pokal gewinnen konnte und gegen Vechta nur ganz knapp mit 30:32 unterlag: „Vechta hat eine gute Abwehr und einen starken Angriff. Aber man hat immer eine Chance zu gewinnen. Es kommt aber darauf an, was man daraus macht.“
Sandra Nickel, Stades neue Mittelspielerin mit Doppelspielrecht aus Hollenstedt und gegen Elsfleth im Pokalspiel in guter Form: „Wenn wir das spielen, was wir können und alles geben, dann können wir gewinnen.“
VfL-Spielerin Stefanie Genditzki: „Wir haben gegen Elsfleth viel geübt. Wenn wir gegen Vechta diszipliniert spielen, schaffen wir das.“
Abwehrchefin Anne Grell fordert, „dass wir gegen Vechta in der Abwehr besser sind als zuletzt und mehr Tempo nach vorn spielen“.
Katharina Pahl: „Wir werden mit allem, was wir haben dagegenhalten.“
Stades Torhüterin Evelyn Voigt bringt es auf den Punkt: „Vechta ist Motivation genug.“
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