Thorleif Bardenhagen hätte die Handballsaison in der Regionsoberliga gerne zu Ende gespielt. Der 14-Jährige hatte mit dem VfL Stade gerade einen Lauf. In seiner C-Jugend-Mannschaft gilt der Rückraumlinke als Torgarant. Die ligaweite Torjägerstatistik führte Bardenhagen an.
Bis zum Abbruch der Saison durch den Niedersächsischen Handballverband (HVN) erzielte Thorleif Bardenhagen für die C-Jugend des VfL Stade in 15 Spielen 166 Treffer. Das sind ein wenig mehr als elf Tore pro Partie. Ein absoluter Spitzenwert. In einer zweiten Statistik war Bardenhagen ebenfalls ganz vorne dabei. Er verwandelte 40 Siebenmeter bei 47 Versuchen. Eine Quote von stolzen 85,11 Prozent. Der 14-Jährige war maßgeblich daran beteiligt, dass der VfL Stade in der Abschlusstabelle einen guten dritten Platz belegt. Vor der Saison hatte der VfL die Qualifikation für die Landesliga verpasst.
„Ich bin froh, dass ich Thorleif habe“, sagt VfL-Trainer Matthias Sauer. Sein Schützling habe „keine Graupen im Kopf“, sei ein toller Typ – bodenständig, mannschaftsdienlich und immer beim Training. „Ein Rundum-Talent“, sagt Sauer. Der Coach schwört auf seine linke Achse in der Stamm-Sieben. Auf Linksaußen wirbelt neben Bardenhagen Kalle Nagel, auf Rückraummitte Leo Ferdinand Berger. Beide agieren ebenfalls torgefährlich. Berger mit 73 und Nagel mit 72 Toren stehen in der Statistik immerhin auch noch in den Top-Ten.
Seit sechs Jahren spielt Thorleif Bardenhagen Handball. Bis 2018 war er für den TSV Bremervörde aktiv. Seine Geschwister haben auch Handball gespielt. Nach einem Umzug nach Stade wechselte er zum VfL. Er geht ans Athenaeum in Stade. Auf dem Spielfeld nutzt Bardenhagen seine Größe von bereits 1,82 Meter. Seit der D-Jugend spielt er im Rückraum. Zweikämpfe mag er. „Ich vermisse den Handball“, sagt er. Aber der Abbruch der Saison sei verständlich gewesen.
Jetzt freut sich Thorleif Bardenhagen auf die nächste Saison. Dann läuft er für die am 1. April gegründete Jugendspielgemeinschaft Fredenbeck/Stade auf. Beide Vereine kooperieren verstärkt, um die Jugendarbeit voranzutreiben. Ob sich Thorleif Bardenhagen dann der Leistungsmannschaft in der C-Jugend-Oberliga anschließt oder weiter breitensportlich unterwegs ist, steht heute noch nicht fest. Das entscheiden die Trainer, wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.
Bardenhagens heutiger Trainer Matthias Sauer, der bereits Spieler trainierte, die heute in der dritten und vierten Liga unterwegs sind, sagt, dass die Leistung allerdings nicht im Vordergrund steht. Vielmehr sollen die Jungen Spaß haben. Thorleif Bardenhagen nimmt sich Sauers Motto zum Vorbild. Er habe nicht vor, Profi zu werden. Aber mit den Jungs bald wieder Spaß haben, Zweikämpfe führen und Tore werfen, das wäre schon schön.
Quelle: Daniel Berlin – Tageblatt
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