Nachdem die VfLerinnen gegen die favorisierten Buxtehuderinnen und Frankfurterinnen leer ausgingen und die fest eingeplanten Punkte gegen Travemünde vor heimischen Publikum nicht eingefahren werden konnten, hatten sich die Drittligadamen des VfL Stade für die Partie gegen den TV Oyten „ein gutes Spiel“ fest vorgenommen. Im Vorfeld erklärte Trainerin Trula Diminidis, dass man zuallererst Spielfreude und Selbstvertrauen zurückgewinnen müsse, ehe es wieder um Zählbares gehen könne. Dafür kam der amtierende Meister gerade richtig. Schließlich würde niemand einen Sieg vom Aufsteiger erwarten. Gesagt, getan. Die Staderinnen boten den Vampires zunächst bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit ordentlich Paroli. Doch nach der 11:10 Führung wurde der VfL wieder einmal kopflos. Oyten nutzte diese Phase für sich und ging mit einer vorteilhaften Führung (16:11) in die Pause. „Solche Schwächephasen beginnen mit ein zwei vermeidbaren Fehlern und dann brechen wir ein“, erklärt Diminidis. Sie hat noch versucht, beim 13:11 diesen „Fluch“ mit einem Timeout zu unterbrechen, ohne Erfolg. Sechs Tore in Folge musste Stade hinnehmen, ohne auch nur einen weiteren Treffer zu markieren. Bezeichnend: Beim 11:15 hatte Stade den Ball, kann die letzten 50 Sekunden runterspielen und vielleicht mit einem 12:15 in die Kabine gehen. Doch es erfolgt ohne Not ein Fernwurf lange vor dem Pfiff. Der Gastgeber nutzt die Zeit und holt mit dem Pausengong einen Strafwurf raus. „Wir hatten drei Gelegenheit zu unterbrechen, doch der Gegner wurde nicht attackiert“, sagt Diminidis.
In der Halbzeit sammelten sich die Gäste und stellten fest, dass lediglich ein paar Fehler zu viel Oyten in Führung gebracht haben, der TV aber schlagbar sei. Motiviert und entschlossen kamen die Damen aus der Kabine und ließen sich auch von Oytens Doppelschlag (18:11) nicht aus dem Konzept bringen. Stade kam zurück. Angeführt von einer bärenstarken Julia Wichern, die insgesamt zwölf Tore erzielte, wurde aus einem 18:11-Rückstand ein 23:21. Im Stader Team keimte Hoffnung auf, dass die Überraschung doch noch möglich sei. Der Gastgeber machte diese jedoch mit einem Doppelschlag zunichte. Diminidis entschied auf Risiko und stellte auf eine offensivere Abwehr um. Zwei direkte Ballgewinne konnten trotz klarer Chancen nicht zum Torerfolg genutzt werden. Damit war das Spiel entschieden. Oyten nutzte dann die Räume und zog davon.
Am Ende hieß es 30:23 für den TV. „Wir haben lange Zeit gut mitgehalten. Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen“, erklärte Diminidis letztlich zufrieden.
Es spielten: Augustin, Woltjen; Kaiser (1), V. Burandt, R. Burandt (2), Klinkmann, Grell (2), Dietrich, Ankersen (1) Hoffmann (3), Wichern (12/1), Witt, M. Schliecker (2)

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